Innovationspreis für Entdeckung neuartiger CRISPR-Nuklease-Familie

Dr. Paul Scholz erhält VAAM-Innovationspreis 2023 für die Entdeckung einer neuartigen CRISPR-Nuklease-Familie

Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Paul Scholz hat am 14. September 2023 im Rahmen der Jahrestagung der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) den angesehenen VAAM-Innovationspreis 2023 entgegengenommen. Paul ist Bioinformatiker und Leiter der Genom-Editing-Entwicklung im Akribion-Genomics-Team der BRAIN Biotech AG und erhielt den Preis für seine bahnbrechende Forschung zu einer neuartigen Familie von CRISPR-Nukleasen. Durch ihren zielgerichteten und programmierbaren Wirkmechanismus eröffnen diese Enzyme u.a. ein immenses Potenzial für therapeutische Anwendungen, da sie Zellen, wie z.B. Krebszellen, gezielt abtöten können.

Mit G-Dase E® Krebszellen gezielt zerstören

Zusammen mit seinem wissenschaftlichen Team konnte Paul in verschiedenen Experimenten die hohe Effizienz des Genome Editings in unterschiedlichen Organismen bzw. Zelltypen - darunter Bakterien und Säugetierzellen - zeigen. Der studierte Bioinformatiker entdeckte unter anderem eine inzwischen als G-dase E® bezeichnete Nuklease und beschrieb deren enzymatischen Mechanismus, der sich von dem Mechanismus bisher bekannter CRISPR-Systeme unterscheidet: Die zum Patent angemeldete G-dase E® zerstört nach dem Erkennen von Veränderungen im Transkriptom der behandelten Zellen deren gesamte DNA und RNA, was zum sofortigen Zelltod führt.

Damit bietet die G-daseE® einen neuen Lösungsansatz für verschiedene medizinische Anforderungen, z.B. in der Krebstherapie. Paul und das Team von Akribion Genomics haben sich zum Ziel gesetzt, diese bahnbrechende Technologie für die Entwicklung von Therapeutika nutzbar zu machen. Die Ausgründung und erweiterte Finanzierung von Akribion Genomics in eine dedizierte Tochtergesellschaft ist aktuell in Vorbereitung.

Jury würdigt wissenschaftliche Exzellenz und Anwendungspotenzial

Die VAAM schreibt den VAAM-Innovationspreis alle zwei Jahre zur Stärkung der mikrobiologischen Forschung in der Industrie aus. In ihrer Begründung hob die Jury besonders die Expertise von Paul Scholz in den Bereichen Bioinformatik, Protein-Engineering und Zellphysiologie hervor, da die neuen Nukleasen auch in industriell genutzten Mikroorganismen eingesetzt werden können. Nicht nur die durch Publikationen und Patente belegte wissenschaftliche Exzellenz von Scholz, sondern auch das große Anwendungspotenzial seiner Forschungsarbeiten hatte die Jury überzeugt: „Diese umfassende Entwicklung hat Paul Scholz zielgerichtet verfolgt und umgesetzt“, so VAAM-Präsident Prof. Dr. Stefan Pelzer in seiner Laudatio. Pelzer weiter: „Die Innovation ist nicht nur wissenschaftlich, sondern auch wirtschaftlich erfolgversprechend, wie die geplante Ausgründung beweist.“

Bild: © Stoeriko, VAAM